Aufgepasst: Die Abschaltung des analogen Kabelfernsehens geht in die Endrunde

analog-abschaltung

Die Zukunft ist digital. Das wird in allen Lebensbereichen immer deutlicher. Nach der Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 beim Antennen-Fernsehen ist jetzt das Kabelfernsehen an der Reihe.

Es war lange angekündigt und ist für die Mehrzahl der deutschen Haushalte, die Fernsehen über Kabel empfangen, realisiert: Die Abschaltung des analogen Kabelsignals, von dem auch der Radioempfang in einigen Bundesländern betroffen ist. Und doch gibt es immer wieder Überraschungen, wenn das TV-Gerät plötzlich schwarz ist oder aus dem Radio keine Musik mehr ertönt. Bis zum  Frühjahr 2019 soll die Abschaltung des analogen Kabelfernsehens bundesweit abgeschlossen sein.

In den vergangenen Wochen und Monaten wurde die Umstellung von analog auf digital von den Kabelbetreibern bereits erfolgreich in zahlreichen Bundesländern begonnen, in den Großstädten Bremen, Dresden, Hamburg und Leipzig ist sie bereits abgeschlossen. Und die Zielgerade ist bald erreicht. Im September und Oktober läuft der Endspurt für etliche weitere Städte, u.a. für Chemnitz, Erfurt, Hannover, Mainz, München.

Im Frühjahr 2017 soll, wenn alles planmäßig läuft, endgültig Schluss mit analogem Kabel-TV sein. Kabelkunden, die immer noch analog empfangen und die bisher nicht von der Umstellung betroffen waren, sollten jetzt ein digitales Empfangsgerät anschaffen, sonst schauen sie im wahrsten Sinne des Wortes in die schwarze Röhre.

Das Ende des analogen Kabelfernsehens – Was das für Kabelkunden bedeutet

Wenn der Fernseher schwarz bleibt, dann liegt das aktuell eher weniger an einem technischen Defekt, sondern daran, dass das analoge Kabelsignal in der betreffenden Region abgeschaltet wurde. Das ist der Fall, wenn die Haushalte noch nicht über digitale Empfangsgeräte verfügen. Deshalb sollten diese in den Regionen, die jetzt an der Reihe sind, schnell angeschafft werden. Das kann ein modernes TV-Gerät mit einem integrierten DVB-C-Tuner oder ein digitaler Kabelreceiver sein. Receiver werden auch von den Netzbetreibern angeboten.

Für Haushalte, die bereits über digitale Empfangsgeräte verfügen, wird die Umstellung kaum spürbar sein. Allerdings ist mitunter ein neuer Sendersuchlauf durchzuführen, da durch die Abschaltung des Analogsignals eine Neusortierung der Sender erfolgt. Je nach Kabelreceiver wird der Suchlauf auch automatisch durchgeführt.

Wer sich nicht sicher ist, ob er ein digitales Empfangsgerät besitzt, kann dies an seinen vorhandenen Geräten feststellen. Ist das DVB-C-Logo aufgedruckt, braucht nichts weiter unternommen zu werden. Auch die Gebrauchsanweisung oder die Nachfrage oder Hersteller können Aufschluss geben.

Die Analogabschaltung verursacht in der Regel weder Kosten, noch ist eine Vertragsänderung notwendig. Die öffentlich-rechtlichen HD-Programme sowie das digitale TV-Angebot der großen Privatsender sind nach derzeitigem Stand bis mindestens Ende 2022 ohne Zusatzkosten und Verschlüsselung verfügbar.

Das digitale Fernsehprogramm in all seinen Facetten umfasst auch weitere Programme in HD, Ultra-HD sowie das nicht unerhebliche Angebot an Pay-TV, die jedoch zusätzliche Hardware oder Module erfordern.

Radioempfang in einigen Bundesländern auch betroffen

Betroffen von der Abschaltung sind auch Radioprogramme, die noch analog empfangen werden. Laut Gesetz muss die Abschaltung des analogen Radiosignals in den Bundesländern Bremen, Bayern und Sachsen Ende 2018 abgeschlossen sein. Das Kabelnetz für den Radioempfang ist dabei in Deutschland mit 9,6 Millionen Nutzern weit verbreitet. Wer einen Fernseher oder Receiver mit DVB-C hat, kann Radio weiter darüber empfangen. Ansonsten wird die Anschaffung eines DVB-C-Radioreceivers für die an das Kabelnetz angeschlossenen Geräte notwendig. Für viele Haushalte werden hier aber wohl Internetradio oder DAB+ (terrestrisches Digitalradio) die einfachere Alternative sein.

Wer schaltet wann in den kommenden Monaten ab?

Um Interessierte über die Umstellung von analogem auf digitales Kabelfernsehen zu informieren, wurde die Initiative Digitales Kabel ins Leben gerufen, mit eigener Internetseite, auf der die laufenden und kommenden Abschaltungs-Termine der Kabelnetzbetreiber (soweit zur Verfügung gestellt) abzurufen sind. Kabelkunden der Anbieter PŸUR, Telekom, Vodafone, Wilhelm.tel können auch eine PLZ-Suche durchführen.