ARD und ZDF müssen Sender streichen

Streitfall

Ab Dezember 2025 heißt es Abschied nehmen: Einige Fernseh- und Radiosender von ARD und ZDF werden eingestellt. Der Grund ist nicht etwa mangelndes Publikum – sondern fehlendes Geld. Die Länder haben entschieden: Sparen ist angesagt.

Dabei wollten ARD und ZDF eigentlich mehr Geld. Genauer gesagt: eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent. Doch das lehnten die Ministerpräsidenten der Länder ab. Stattdessen wurde ein Reformstaatsvertrag unterzeichnet, der die Sender nun zum Kürzen zwingt.

Weniger Programme, weniger Vielfalt?

Konkret heißt das: Im Bereich Information, Bildung und Dokumentation bleiben von vier Programmen (Tagesschau24, Phoenix, ARD-alpha, ZDFinfo) nur noch zwei übrig. Auch bei den Hörfunkwellen der ARD wird kräftig aufgeräumt – von derzeit 70 auf künftig nur noch 53. Außerdem sollen 3sat und Arte enger zusammenarbeiten. Was das genau bedeutet, ist noch unklar – aber viele fragen sich, ob damit nicht kulturelle Vielfalt verloren geht.

ARD und ZDF sind nicht gerade begeistert

Hinter vorgehaltener Hand heißt es, man habe schon ausreichend gespart – jetzt seien Programmqualität und Vielfalt in Gefahr. Vor allem der Informationsbereich steht auf dem Prüfstand: weniger Sender, weniger Inhalte, weniger Tiefe?

Beitragsstreit bleibt ungelöst

Und als wäre das alles nicht schon kompliziert genug, geht der Streit ums Geld weiter: Bayern und Sachsen-Anhalt wollen, dass ARD und ZDF ihre Klage vor dem Bundesverfassungsgericht wegen der gescheiterten Beitragserhöhung zurückziehen. Die Sender sagen: Nein, danke.

Solange es hier keine Einigung gibt, bleibt auch die Frage offen, wie die künftige Finanzierung geregelt wird. Der nächste Streit ist also nur eine Frage der Zeit.

Etwas abseits der großen Bühne wurde übrigens auch der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag überarbeitet. Künftig müssen Betriebssysteme wie Windows, Android & Co. Jugendschutzfunktionen mitbringen. Und ausländische Anbieter jugendgefährdender Inhalte sollen stärker in die Pflicht genommen werden.