DVB-T2 wird teilweise verschlüsselt

DVB-T2 wird teilweise verschlüsselt

Nachdem Anfang des Jahres Media Broadcast die Lizenzen zur Übertragung von DVB-T2 erhalten hat, kristallisieren sich immer mehr Details zum neuen „Überallfernsehen“ heraus. Ein Ärgernis für Zuschauer: Die Programmgruppen RTL und Pro7 wollen Ihre Ausstrahlung verschlüsseln.

Das ist der Zeitplan

Inzwischen stehen erste Eckdaten fest. Media Broadcast wird eigenen Angaben zufolge ab Frühjahr 2016 mit der Umrüstung des terrestrischen Fernsehens auf die neue DVB-T2-Technik beginnen. Dann wird der TV-Empfang über das neue Format zuerst in den Ballungsräumen möglich sein. Zuschauer müssen dann einen DVB-T2-fähigen Fernseher besitzen oder eine neue Zusatzantenne haben. Grund: Die bisherige DVB-T1-Technik ist nicht mit dem neuen Format kompatibel.

Nach dem Start werden die öffentlich-rechtlichen Sender 2017 nach und nach Ihre Programme mit DVB-T2 ausstrahlen. Bis Mitte 2010 soll die technische Umstellung aller Sender komplett abgeschlossen sein.

Vor- und Nachteile der Umstellung

Damit steht auch fest, dass in Ballungsräumen Fernsehgroßereignisse wie die Fußball-EM 2016 bereits in DVB-T2 zu empfangen sein werden. Allerdings gibt es ein Problem. Denn die Sendergruppen RTL und Pro7/Sat1 wollen ihre Programme verschlüsseln. Wer einen entsprechenden Schlüssel erwirbt, muss mit Kosten von bis zu zehn Euro pro Monat rechnen. Davon ist auch die Fußball-EM betroffen.

DVB-T2 wird weitere verschlüsselte, aber auch einen großen Teil unverschlüsselte Sender enthalten. Insgesamt sollen etwa 50 Programme eingespeist werden. Das sind doppelt so viele wie bisher. Das Angebot wird dabei bundeseinheitlich sein, allerdings bei abweichenden Regionalprogrammen. Zusätzlich wird es Hybrid-Angebote geben, bei denen ein Teil der Ausstrahlung über eine Internetverbindung bezogen wird. Das ermöglicht zusätzliche Programme und Funktionen. Neben einer größeren Programmvielfalt bietet DVB-T2 für die Zuschauer aber noch einen Vorteil: Die Qualität ist deutlich besser. Außerdem lassen sich durch moderne Standards auch deutlich mehr technisch hochwertige HD-Programme einspeisen.

Zum Einstieg in die neue Technik wird Media Broadcast das Angebot vermutlich vorerst komplett unverschlüsselt senden. Damit profitieren Zuschauer, die ab Start die erforderliche Technik zur Verfügung haben, von Fernsehen in Top-Qualität.